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23.11.2012

Zandersche Traditionskonstruktion


Mitunter entlarvt Zander sich in seiner verquasten Wissenschaftsprosa auch selbst. In einer Passage seiner Untersuchung über Steiners »Traditionskonstruktionen« muss man nur einige Namen austauschen und erhält eine Charakterisierung der Zanderschen Methode.

»Die Methodik von Zanders Traditionskonstruktion lässt sich aufgrund der selten deutlichen Lage bei der Rezeption Steiners genauer als an vielen anderen Stellen bestimmen (und deren Ergebnisse gelten m. E. nicht nur für die naturphilosophische Dimension). Zanders Behauptungen über Steiners Anschlüsse an die Adyar-Theosophie sind homologe Interpretationen analoger Phänomene. Zander amalgamiert keineswegs beliebige Versatzstücke, sondern wählt gezielt ›augenscheinlich‹ adaptierbare Vorstellungen wie den wortgleichen Theosophiebegriff oder die strukturelle Ähnlichkeit im Menschenbild aus. Diese an der Gegenstands›oberfläche‹ sichtbaren Übereinstimmungen kontrolliert Zander aber nicht auf ihre Reichweite in die Tiefe der adyar-theosophischen Vorstellungen hinein. Die materialen Differenzen innerhalb formaler Übereinstimmungen bleiben damit ausgeblendet, mögliche Widersprüche kommen – ob bewusst oder unbewusst, bleibe dahingestellt – nicht in den Blick.

Aus Überschneidungen formaler Details folgert Zander die grundsätzliche Integrationsfähigkeit Steiners in die Adyar-Theosophie, aus strukturellen Ähnlichkeiten werden materiale Übereinstimmungen. Je weiter man sich allerdings von den Ähnlichkeiten an der ›Oberfläche› entfernt, um so schmaler werden die Segmente möglicher Übereinstimmungen. Weil keine Homologien mehr vorliegen, und dies ist bei Steiners Anthroposophiebegriff und seiner Anthropologie der Fall, deutet Zander analog interpretierbare Elemente in Homologien um.«

Im Original lautet der Text wie folgt:

»Die Methodik von Steiners Traditionskonstruktion lässt aufgrund der selten deutlichen Lage bei der Rezeption Troxlers genauer als an vielen anderen Stellen bestimmen (und deren Ergebnisse gelten m. E. nicht nur für die naturphilosophische Dimension). Steiners Anschlüsse an Troxler sind homologe Interpretationen analoger Phänomene. Steiner amalgamierte keineswegs beliebige Versatzstücke, sondern wählte gezielt ›augenscheinlich‹ adaptierbare Vorstellungen wie den wortgleichen Anthroposophiebegriff oder die strukturelle Ähnlichkeit im Menschenbild aus. Diese an der Gegenstands›oberfläche‹ sichtbaren Übereinstimmungen kontrollierte Steiner aber nicht auf ihre Reichweite in die Tiefe von Troxlers Vorstellungen hinein. Die materialen Differenzen innerhalb formaler Übereinstimmungen blieben damit ausgeblendet, mögliche Widersprüche kamen – ob bewusst oder unbewusst, bleibe dahingestellt – nicht in den Blick.

Aus Überschneidungen formaler Details folgerte Steiner die grundsätzliche Integrationsfähigkeit  Troxlers, aus strukturellen Ähnlichkeiten wurden materiale Übereinstimmungen. Je weiter man sich allerdings von den Ähnlichkeiten an der ›Oberfläche‹ entfernt, um so schmaler werden die Segmente möglicher Übereinstimmungen. Weil keine Homologien mehr vorliegen, und dies ist bei Troxlers Anthroposophiebegriff und seiner Anthropologie der Fall, deutete Steiner analog interpretierbare Elemente in Homologien um.«

Vgl. Anthroposophie in Deutschland, S. 924