Aufgearbeitete Anthroposophie. Bilanz einer Geisterfahrt
Von Karen Swassjan
Inhalt
Vorbemerkung
Anthroposophie unter der Lupe
Glanz und Elend eines Privatdozenten
Fazit
Methode
Historiker oder Voyeur? | Probeabstriche | Philosophisches | Theosophisches | Rasterfahndung | Beispiele
Unlogik der Forschung
Methodisches. Hellsehen | Konstruktion vs. Rezeption | Zanders Quellen | Was sagen die «Quellen»? | Form ohne Inhalt. Sprachprobleme | Nichtverstehen ohne Grenzen
Prämissen
Interludium. Wozu noch Rudolf Steiner?
Anthroposophie. Kontexte
Anhang
Zanders Erzählungen
Von Lorenzo Ravagli
Inhalt
Vorwort von Prof. Dr. Walter Kugler
Einleitung
1. Kontexte und Geschichte
1.1 Ein Gegenmodell zum Machiavellismus: Diskursgeschichte
2. Institution und Weltanschauung
2.1 Sozialstruktur und Vereinsleben | 2.2 Die Frauen
3. Steiner als Goetheforscher
4. Steiners philosophisches Werk
4.1. Exkurs: Die Methodendiskussion in Steiners philosophischem Werk | 4.1.1 Der Begriff des Erkennens | 4.1.2 Methodenvielfalt und Einheit der wissenschaftlichen Erkenntnis | 4.1.3 Erkenntnis des Anorganischen | 4.1.4 Erkenntnis des Organischen | 4.1.5 Erkenntnis des Seelisch-Geistigen | a.) Psychologie | b) Volkskunde, Staatswissenschaft | c) Geschichte | 4.2 Zur Methode der wissenschaftlichen »Geistesforschung«
5. Steiners »Weg in die Theosophie«
5.1 Steiners »Mystik im Aufgang des neuzeitlichen Geisteslebens« | 1. Entwicklungsgedanke | 2. Ursprung der Glaubensinhalte | 3. Stufenanthropologie | 4. Kosmogonie | 5.2 Das »Christentum als mystische Tatsache« | Die authentische mystische Lebenserfahrung | Der esoterische Schulungsweg | Das Christentum und die Mysterien im Licht des philosophischen Frühwerks | Jesus als »einzig-großer Initiierter«, der »den Christus in sich gebracht hat« (I). | Die Reinkarnation | Grundlegung der Kosmogonie in der mystischen Erfahrung | Jesus als »einzig-großer Initiierter«, der »den Christus in sich gebracht hat« (II) – Die drei Kreuzigungen
6. Steiner und die theosophische Tradition. »Luzifer-Gnosis« als Quelle
7. »Luzifer-Gnosis«. Die menschliche Aura.
7.1. Zanders falsche Schlüsse – sechs Gegenthesen
8. Das Buch »Theosophie«
8.1 Theosophie als eine »andere Form« der Philosophie | 8.2 Die Anthropologie der »Theosophie« | 8.3 Individualität und Gattung, Wiederverkörperung und Schicksal | 8.4 Zanders Phantasien über die Seelenwelt und das Geisterland | 8.5 Die Gleichnisse von der Seelenwelt in der »Theosophie« | 8.6 Die Gleichnisse vom Geisterland in der »Theosophie« | 8.7 Der Pfad der Erkenntnis in der »Theosophie«
9. Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
Exkurs: Der esoterische Schulungsweg in »Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?« | (I.) Überblick über den Schulungsweg (Aufsätze 1-2) | (II.) Vorbereitung, Einweihung, Erleuchtung (Aufsätze 3-5) | (III.) Praktische Gesichtspunkte (Aufsatz 6) | (IV.) Sieben Bedingungen (Aufsatz 7) | (V.) Imagination, Inspiration, Intuition (Aufsätze 8-11) | (VI.) Schlaf und Traum (Aufsätze 12-13) | (VII.) Kleiner und großer Hüter der Schwelle (Aufsätze 14-16) | 9.1 Der Schulungsweg in »Die Stufen der höheren Erkenntnis« | 9.2 Der Schulungsweg in der »Geheimwissenschaft im Umriss« | 9.3 Erkenntnis und Autorität, Wahrheit und Irrtum
10. Akasha-Chronik
10.1 Steiners Deutung der theosophischen »Wurzelrassen«, die atlantische Menschheit | 10.2 Zanders Auseinandersetzung mit den Einwänden gegen den Rassismusvorwurf | 11. Geheimwissenschaft im Umriss, Kosmogonie | 11.1 Exkurs: Das Fragment der Geheimwissenschaft im Umriß von 1903/04 | 11.1.1 Bewusstseinsformen | 11.1.2 Übergang zur Ontologie und Kosmogonie | 11.1.3 Lebensstufen (Stufen des Seelenerlebens) | 11.1.4 Schaffender Geist (Formzustände) | 11.1.5 »Saturn« bis »Erde« | 11.1.6 Geisteswissenschaftliche Wesenskunde | 11.2 Die Kosmogonie in der »Akasha-Chronik« 1905 | 11.3 Epikritik | 11.4 Steiner, Blavatsky und Sinnett
12. Das Fragment »Anthroposophie« 1909/10
13. »Theosophische« Erkenntnistheorie
13.1 Verhältnis von Natur- und Geisteswissenschaft | 13.2 Vorrede zur »Geheimwissenschaft im Umriss« 1909 | 13.3 Vorrede zur »Geheimwissenschaft im Umriss« 1913 | 13.4 Vorrede zur »Geheimwissenschaft im Umriss« 1920 | 13.4.1 »Charakter« der Geheimwissenschaft, ihre Verfahrensart | 13.4.2 Denken und Schauen | 13.5 Vorrede zur »Geheimwissenschaft im Umriss« 1925 | 13.6 Natur- und Geisteswissenschaft 1917. »Von Seelenrätseln
14. Zwischenbilanz der Zwischenbilanz
15. Das Heilige und das Profane
15.1 Esoterik und sogenannte Moderne
16. Theosophie und Geschichte
16.1 Theosophie als »Antwort« auf welchen Historismus | 16.2 Die Droysensche Spielart | 16.3 Die Burckhardtsche Spielart | 16.4 Die Webersche Spielart | 16.5 Weitere Sprachspiele um Normen und Maßstäbe
Verzeichnis der verwendeten Literatur
Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart
Rahel Uhlenhoff (Hg.)
Inhalt
Arthur Zajonc: Geleitwort
Rahel Uhlenhoff: Einleitung zu Anlass, Ansatz, Aussagen und Ausblick des Sammelbandes
Erster Teil. Methodenreflexion
Albrecht Hüttig: Methodologische Reflexionen
Zweiter Teil. Ideengeschichte
David Mare Hoffmann: Rudolf Steiners Hadesfahrt und Damaskuserlebnis. Vom Goetheanismus, Individualismus, Nietzscheanismus, Anarchismus und Antichristenturn zur Anthroposophie
Wolfgang Schad: Rudolf Steiners Verhältnis zur Naturwissenschaft. Eine Lagebestimmung
Jörg Ewertowski: Anthroposophie als Geisteswissenschaft. Rudolf Steiners Geistbegriff vor dem Hintergrund von Aristoteles, Kant, Brentano und Dilthey
Günter Röschert: Die Entstehung der anthroposophischen Christologie
Dritter Teil. Gesellschaftsgeschichte
Andreas Hantscher: Rudolf Steiners Anthroposophie und ihr Verhältnis zur Theosophie
Robin Schmidt: Anthroposophie - eine Übersicht zu ihrer Geschichte von 1900 bis 2000
Vierter Teil. Bewegungsgeschichte der Praxisfelder
Roland Halfen: »Was sie gemacht hat, habe ich gemacht«. Rudolf Steiner und die bildenden Künste - eine konstellationsgenetische Studie
Johannes Kiersch: Waldorfpädagogik als Erziehungskunst
Bernhard Schmalenbach: Anthroposophische Heilpädagogik
Michaela Glöckler, Matthias Girke, Harald Matthes: Anthroposophische Medizin und ihr integratives Paradigma
Manfred Klett: Landwirtschaft und Anthroposophie. Der biologisch-dynamische Landbau
Christoph Strawe: Sozialimpulse. Zu Entstehungsbedingungen und Wirkungsgeschichte des Arbeitsansatzes der Dreigliederung des sozialen Organismus
Uwe Werner: Rudolf Steiner zu Individuum und Rasse. Sein Engagement gegen Rassismus und Nationalismus
Autorenverzeichnis | Personenregister | Sachwortregister
Erschienen 2011 im Berliner Wissenschaftsverlag | Rezension dieses Buches
Rudolf Steiner. Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute
Steiners Werk ist heute angesichts globaler sozialer und ökologischer Probleme aktueller denn je.
Welche Bedeutung haben Steiners Konzepte und Visionen für Wissenschaft und Gesellschaft heute?
Diese wichtige Frage beleuchtet ein interdisziplinäres, renommiertes Autorenteam und spannt dabei einen weiten inhaltlichen Bogen, der die biographische Zusammenschau von Steiners Intentionen, den Zusammenhang von Natur- und Geisteswissenschaft, Geist und Materie, kosmische Wirkungen auf Pflanzen, Wechselwirkung von Leib und Seele, Evolutionsbiologie und Freiheit des menschlichen Geistes ebenso umfasst wie Grundfragen der Ästhetik und Sozialgestaltung. Auch ganz praktische, innovative Umsetzungen der Ideen Steiners wie Rhythmus und Gesundheit, die Waldorfpädagogik, die Erneuerung des Hochschulwesens und vieles andere mehr wird thematisiert.
Eine anregende, Geist und Seele gleichermaßen ansprechende Lektüre für einen weltoffenen Leserkreis mit Interesse an interdisziplinären, integrativen, natur- und geisteswissenschaftlichen Fragestellungen sowie an der menschen- und naturgemäßen Weiterentwicklung unserer heutigen, in Krisen geratenen Zivilisation.
Peter Heusser, Johannes Weinzirl (Hrsg.): Rudolf Steiner. Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute. Mit einem Geleitwort von Arthur Zajonc. 2013. 368 Seiten, 32 Abb., 12 Tab., geb. € 29,99 (D) / € 30,90 (A) ISBN 978-3-7945-2947-6.
Erschienen 2013 im Schattauer Verlag. Das Buch können Sie hier bestellen: Rudolf Steiner: Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute
Unwahrheit und Wissenschaft
von Holger Niederhausen
Im Oktober 2013 ist eine neue Auseinandersetzung mit Helmut Zander erschienen: das Buch »Unwahrheit und Wissenschaft. Helmut Zander und Rudolf Steiner« von Holger Niederhausen.
Niederhausen setzt sich gründlich mit den Verleumdungen Steiners auseinander, die Zander in seinem anmaßend als »die« Steiner-Biografie betitelten Kolportageroman verbreitet. Er kommt, was Zanders Haltung zur Anthroposophie und seine wissenschaftliche Verfahrensweise anbetrifft, zu ähnlich niederschmetternden Ergebnissen, wie bereits Karen Swassjan (»Aufgearbeitete Anthroposophie«), Lorenzo Ravagli (»Zanders Erzählungen«) und die Autoren des von Rahel Uhlenhoff herausgegebenen Sammelbandes »Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart«.
Niederhausen schreibt in seiner Einleitung: »Das vorliegende Buch wurde geschrieben, um miterleben zu lassen, was Zander tut, wie er vorgeht, wie er seine Urteile bildet und welche Grundlage sie haben, was er verschweigt und unterschlägt. Es wurde geschrieben, um zu zeigen, wie sehr Zanders Vorgehen jeglicher Wissenschaftlichkeit entbehrt und einen geradezu entgegengesetzten Weg einschlägt. Und es wurde geschrieben, um etwas von dem wirklichen Rudolf Steiner und dem Wesen der Anthroposophie erleben zu lassen …«
Eine Rezension des Buches finden Sie hier.
Unwahrheit und Wissenschaft: Helmut Zander und Rudolf Steiner
Rudolf Steiner 1861-1925 – Lebens- und Werkgeschichte
von Peter Selg
Seit den Monografien Christoph Lindenbergs und Sergej O. Prokofieffs hat kein Autor mehr den Versuch unternommen, eine ernstzunehmende Würdigung von Leben und Werk Rudolf Steiners vorzulegen. Nach den geistigen Verwüstungen, die Helmut Zander mit seiner propagandistischen Kanonade angerichtet hat, erschien die Geschichte dieses Lebens und Werkes wie ein von Gebeinen übersätes Schlachtfeld des I. Weltkriegs. Um so mehr wird jeder, dem Zanders Erzählungen nicht die Besinnung geraubt haben, die monumentale Arbeit begrüßen, die Peter Selg unter dem unprätentiösen Titel »Rudolf Steiner 1861-1925 – Lebens- und Werkgeschichte« in drei Bänden mit einem Umfang von 2146 Seiten soeben vorgelegt hat. Selgs Monografie stellt nicht nur quantitativ Zanders pseudohistoriografisches Machwerk in den Schatten, sondern vor allen Dingen qualitativ.
Zu Recht darf man behaupten, mit Selgs dreibändigem Werk habe die Hermeneutik Rudolf Steiner wieder aus dem Abgrund der Unphilosophie heraufgeholt und beginne einen wahrhaft horizonterweiternden Dialog mit ihm. Selg versucht, »entgegen dem weitverbreiteten Gestus einer kritisch-distanzierten und vorschnell urteilenden Biographik, deren ›Maßstäbe‹ nicht diejenigen des Dargestellten, sondern des Darstellenden sind«, die von Rudolf Steiner in den verschiedenen Epochen seines Lebens »verfolgten Intentionen durch eine subtile Wahrnehmung seines Gesamtwerkes möglichst differenziert herauszuarbeiten und zur Darstellung zu bringen«. So wie sich Steiner einst bemühte, Goethes Anschauungen »rein aus Goethes Wesen, aus dem Ganzen seines Geistes zu erklären«, so strebt auch Selg nach einer Darstellung der geistigen Entwicklung und des Lebensganges Rudolf Steiners, die imstande ist, deren »tiefliegende Wahrheit« aufzudecken und »diese Wahrheit im Bewusstsein der Nachgeborenen« wiederherzustellen.